In ganz Deutschland wird in der Gesundheitspolitik über Pflegekräftemangel, aber auch über fehlende Ärzte in Krankenhäusern diskutiert. Ein probates Mittel ist sicherlich, Fachkräfte aus dem Ausland zu holen und diese ins bestehende Gesundheitswesen zu integrieren. Verfügen die Ärzte über eine identische Ausbildung wie in Deutschland? Sprechen sie die deutsche Sprache gut genug? All das sind Sorgen, die Patienten plagen und durchaus ernst genommen werden müssen.
Seit November 2019 arbeitet die 27-jährige Assistenzärztin Milica Petrovic, die aus Serbien stammt, im DRK-Krankenhaus in Biedenkopf. Sie zeigt, wie Integration funktionieren kann, auch wenn der Weg sicherlich nicht einfach ist.
Berufswunsch schon früh klar
Für Milica war bereits in der Grundschule klar, dass sie Ärztin werden will. Sicherlich wurde ihr dies auch ein Stück weit in die Wiege gelegt, schließlich praktizierte ihr Vater auch als Arzt, aber auch der eiserne Wille spielte eine große Rolle. Milica Petrovic besuchte kein „normales Gymnasium“, sondern eine medizinische Schule, auf der sie ihr Abitur und gleichzeitig eine Ausbildung zur Krankenschwester absolvierte. Bereits mit 19 begann die Serbin ihr Studium an der medizinischen Fakultät in Belgrad, machte ein freiwilliges Jahr am Uniklinikum bei Charlotte Mesaros, einer bekannten Neurologin. „Mir war bereits früh klar, dass ich im Ausland arbeiten möchte. Ich wollte nach Frankreich und habe aus diesem Grund ein Diplom in französischer Sprache abgelegt. Leider hat es mit der Anstellung in Frankreich nicht funktioniert, da die Auflagen extrem hoch waren“, so Milica Petrovic.