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Herztag: DRK Biedenkopf knackt Rekordmarke

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Foto: Klaus Dietze, Helga Salzmann, Dr. Alexander Sattler, Dr. Ulrich Lüsebrink
Anlässlich der diesjährigen von der Deutschen Herzstiftung initiierten Herzwochen richtete das DRK-Krankenhaus Biedenkopf am 20. November in Kooperation mit dem UKGM (Universitätsklinikum Giessen und Marburg) Standort Marburg sein 7. Patientenseminar zum Thema „Bedrohliche Herzrhythmusstörungen: Wie schütze ich mich vor dem plötzlichen Herztod?“ aus. Nachdem der bisherige Veranstaltungssaal des SZL (Seniorenzentrum Lahnaue) im letzten Jahr quasi aus allen Nähten platzte, entschied man sich dieses Mal für den großen Sitzungssaal im Rathaus und nahm somit die Einladung von Bürgermeister Joachim Thiemig dankend an. „Es war eine gute Idee, das Angebot auszusprechen. Das sieht man an der großen Resonanz, die zeigt, dass die Themen am Puls der Zeit sind. Es freut uns, Gastgeber dieser Veranstaltung zu sein, schließlich ist die Thematik auch für uns als Kooperationspartner der Björn Steiger Stiftung eine Herzensangelegenheit“, äußerte sich der Bürgermeister begeistert.
Mutig sein und handeln
Dr. Alexander Sattler, der seit Jahren gemeinsam mit Prof. Dr. Bernhard Schieffer (Direktor der Klinik für Kardiologie am UKGM Standort Marburg) Hauptinitiator des Patientenseminars ist, fesselte 180 Menschen mit seinem Vortrag „Plötzlicher Herztod – vorbeugen, erkennen und behandeln“. Er machte deutlich, dass jeder von uns die Risikofaktoren für den sogenannten Sekundentod senken kann, auf Symptome hören, Vorerkrankungen wahrnehmen und behandeln las-sen sollte. Zudem erläuterte Dr. Sattler die Überlebensrate in Abhängigkeit der getroffenen Maßnahmen. „Man kann Menschen nur mit auf dem Weg geben, sei mutig und handle. Alle 14 Tage überlebt ein Mensch bei uns im Landkreis, ob-wohl er quasi schon Tod war. Die Chance hat man aber nur, wenn der Rettungsdienst früh alarmiert wird, schnellstmöglich mit der Herzlungenwiederbelebung begonnen wird und eine frühe Defibrillation einsetzt“, so der ärztliche Leiter der Abteilung Intensiv- und Notfallmedizin im DRK-Krankenhaus in Biedenkopf.
Ein Plus ist sicherlich, dass 2011 von mehreren Organisationen (DRK, UKGM, ADR, Hessen u.v.m.) im Landkreis Marburg-Biedenkopf das Aktionsbündnis zum „Kampf gegen den plötzlichen Herztod“ (H-E-R-Z) ins Leben gerufen wurde,welches auf freiwillige Voraushelfer setzt. Diese werden GPS unterstützt per APP von der Zentralen Leitstelle alarmiert, wenn jemand in der Nähe einen Herzstillstand erleidet und überbrücken die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes mit ersten lebenserhaltenden Maßnahmen.
Sehr gute Versorgung im Landkreis
Dr. Ulrich Lüsebrink, geschäftsführender Oberarzt an der Klinik für Kardiologie des UKGM Standort Marburg und Leiter des Bereiches Elektrophysiologie, verwies in seinem Vortrag „Behandlung potenziell lebensbedrohlicher Rhythmusstörungen mit Katheterverfahren“ auch auf die gute rettungsdienstliche und medizinische Versorgung im Landkreis. Marburg-Biedenkopf schneidet nicht nur innerhalb Deutschlands sehr gut ab, sondern ist auch gegenüber internationalen Städten wie z. B. Dallas klar im Vorteil. Dies liegt einerseits an modernen Behandlungsverfahren, aber auch an der guten Vernetzung zwischen den Kran-kenhäusern und dem öffentlichen Rettungsdienst. Lüsebrink, der am Marburg Cardiac Arrest Center praktiziert, einem der ersten zertifizierten Zentren in Deutschland zur Behandlung von Patienten mit einem stattgehabten Herz-Kreislaufstillstand, machte aber auch deutlich, dass sich die Entwicklung von Herzrhythmusstörungen in einer stetigen Weiterentwicklung befindet. Im Anschluss an die Vorträge tauschten sich Betroffene mit den beiden Kardiologen aus und stellten ihnen detaillierte Fragen.
Rundum sorglos Paket
Genauso wie im letzten Jahr hatten die Besucher die Möglichkeit, das Thema Wiederbelebung aktiv aufzufrischen. Helga Salzmann vom DRK Kreisverband Biedenkopf zeigte an Reanimationspuppen die Wiederbelebung mit und ohne Defibrillator. Am DRK-Infostand informierten sich die Besucher über ambulante Pflege, den Menüservice, Hausnotruf, Gesundheitsprogramme und vieles mehr.
Deutsche Herzstiftung vor Ort
Natürlich durfte an diesem Tag die Deutsche Herzstiftung e. V. nicht fehlen. Diese feiert in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen. Herr Klaus Dietze, der seit 2012 Beauftragter der Deutschen Herzstiftung ist, klärte am eigenen Infostand über Herzkrankheiten auf. Die Stiftung, deren Schirmherrin Barbara Genscher ist, wurde durch große, bundesweite Aufklärungskampagnen sowie wichtige Forschungsprojekte bekannt.
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