Unter den Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die generell die häufigste Todesursache in Deutschland darstellen, sorgt die Koronare Herzkrankheit (KHK) für die meisten Sterbefälle. Aus diesem Grund stehen beim 11. Patientenseminar, welches das DRK-Krankenhaus Biedenkopf am Mittwoch, den 5. November 2025 um 14.30 Uhr im Rathaus Biedenkopf ausrichtet, die KHK sowie der Herzinfarkt im Mittelpunkt. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem UKGM (Universitätsklinikum Gießen und Marburg) im Rahmen der durch die Deutsche Herz-stiftung ins Leben gerufenen Herzwochen statt. Das diesjährige Motto lautet „Gesunde Gefäße – gesundes Herz – den Herzinfarkt vermeiden“.
Neue und bekannte Referenten
Der Herztag wird wie gewohnt von Dr. Alexander Sattler initiiert und steht unter der Schirmherrschaft des Bürgermeisters der Stadt Biedenkopf, Jochen Achenbach, der wie auch im letzten Jahr Grußworte sprechen wird. Dr. Sattler freut sich, dass Professor Dr. Bernhard Schieffer, der bereits vor elf Jahren Kontakte zum DRK-Krankenhaus Biedenkopf knüpfte und seit 2018 als Ärztlicher Direktor in Biedenkopf agiert, erneut ins Thema einführen wird. Mit Dr. Ann-Christin Schäfer sowie Timo Mausinbaev konnte man zwei neue, hochkarätige Referenten aus dem UKGM in Marburg gewinnen.
Deutschlands größte Herz-Aufklärungskampagne
Prof. Dr. med. Bernhard Schieffer, seit Oktober 2012 Direktor der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin des Universitätsklinikums Marburg und Facharzt für Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin gibt eine Einführung in das Thema, denn häufig wird das hohe Schadenspotenzial der Koronaren Herzkrankheit zu spät ernst genommen. Nach Zahlen des Deutschen Herzberichts starben im Jahr 2022 rund 126.000 Menschen infolge einer Koronaren Herzkrankheit, darunter 46.608 durch einen akuten Herzinfarkt!
Herzschwäche: Risikofaktoren und Symptome
Dr. med. Alexander Sattler, seit 11 Jahren Initiator der Herzwochen in Biedenkopf und ärztlicher Leiter Abteilung Intensiv- und Notfallmedizin im DRK-Krankenhaus Biedenkopf, zeigt auf, was alarmierende Warnzeichen für einen Herzinfarkt sind. Dabei ist nicht jeder Risikofaktor beeinflussbar, aber es gibt durchaus Lebensregeln für Herzgesundheit. Der erfahrene Kardiologe gibt Tipps, wie man der Arterienverkalkung vorbeugen kann.
Akutversorgung
Dr. med. Ann-Christin Schäfer, Oberärztin Zentrale Notaufnahme und Innere Medizin am UKGM-Standort Marburg, erklärt, was zu tun ist, wenn der akute Brust-schmerz eintritt und, dass man Symptome sehr ernst nehmen sollte – schließlich zählt im Ernstfall jede Sekunde. Patienten mit einem Herzinfarkt müssen so schnell wie möglich in ein Krankenhaus gebracht werden, in dem ein Herzkatheterlabor betrieben wird und speziell ausgebildete Kardiologen arbeiten. Das verschlossene Herzkranzgefäß wird mittels Herzkathetertechnik wieder geöffnet und mit Stents versorgt. Mehr Details gibt es am 5. November.
Pause mit Reanimationstraining
Nach dem Vortrag der Kardiologin gibt es eine Pause. In dieser können sich die Besucherinnen und Besucher mit Informationsmaterial der Deutschen Herzstiftung zum Thema Herzerkrankungen eindecken und informieren. Der DRK Kreisverband Biedenkopf bietet Interessierten in der Pause zudem die Möglichkeit, die praktischen Kenntnisse der Wiederbelebung an Reanimationspuppen aufzufrischen und zu trainieren. Edwin Leng ist seit vielen Jahren in der DRK-Breitenausbildung tätig. Der gelernte Krankenpfleger ist Ausbilder für Erste Hilfe und Erste Hilfe am Kind. Er wird den Bürger/innen mit dem Reanimationstraining Handlungssicherheit für Notfallsituationen geben. Wiederbelebung - eine wert-volle Übung, die im Ernstfall Leben retten kann.
Das Leben nach dem Herzinfarkt
Timo Mausinbaev, Facharzt für Innere Medizin sowie Notfallmedizin am UKGM-Standort Marburg, erläutert im Anschluss an das Reanimationstraining, welche Möglichkeiten (Rehabilitation, Sekundärprophylaxe und Langzeittherapie) es nach dem Herzinfarkt gibt. Nach der Akutversorgung im Krankenhaus erhält der Patient in der Regel eine Pharmakotherapie – bestehend aus den Big Five (Arzneistoffen), die einen erneuten Infarkt verhindern sollen. Ist der Grund für den Herzinfarkt eine koronare Herzkrankheit wird meist nicht nur eine medikamentöse Therapie angewendet, sondern auch die Ursachen bekämpft.
Austausch mit Experten
Nach jedem Vortrag wird es die Möglichkeit geben, Fragen zu stellen. Zu guter Letzt gibt es eine Abschlussrunde aller Referenten. Die Herzwochen finden auch in diesem Jahr vom 1. bis 30. November 2025 statt und werden den Bürgerinnen und Bürgern kostenlos deutschlandweit angeboten. Also nutzen Sie das interessante Angebot! Für die Veranstaltung am 5. November ist keine vorherige An-meldung notwendig.