Diakonieprojekt der Lahntalschule begeistert Bewohner des DRK-Seniorenzentrums Lahnaue

„Ich bin offener geworden und gehe jetzt mehr auf Menschen zu“, sagt Noemi Reuter, als sie ihr 10-tägiges Praktikum im DRK-Seniorenzentrum Lahnaue (SZL) resümiert, und ihre Freundin Jana Pfleging fügt hinzu: „Ich habe mehr Respekt vor dem Alter bekommen.“ Die beiden Jugendlichen, die die 10. Jahrgangsstufe der Lahntalschule besuchen, haben sich im Rahmen des Religions- und Ethikunterrichts für eine Tätigkeit im Altenheim entschieden. Während viele ihrer Mitschüler Kindergärten und Grundschulen besuchten, haben sie einen Schritt gewagt, der anfangs nicht immer einfach war. Angst ist verflogen
„Ich wusste nicht genau, was Demenz ausmacht und wie man mit dementen Menschen umgeht, und hatte ein wenig Bammel davor“, so Jana Pfleging. „Sicherlich war es am Anfang eine Umstellung, da wir im Alltag eher mit jungen Menschen und Kindern zu tun haben, aber wir haben viel dazu gelernt“, so Noemi Reuter. Wenn man sich die beiden Freundinnen im Umgang mit den Senioren ansieht, bekommt man das Gefühl, dass sie dazugehören. Es wird zusammen gelacht, geklönt, es werden aber auch mal tiefsinnige Gespräche geführt. „Noemi und Jana sorgen für viel Abwechslung im Alltag. Beim Kegeln haben sie uns ganz schön zum Schwitzen gebracht“, sagt Frau Schmidt, Bewohnerin des SZL, denen die beiden in der kurzen Zeit ans Herz gewachsen sind. Während des 54-stündigen Praktikums waren die Aufgaben der Schülerinnen, die in der Betreuung tätig waren, abwechslungsreich. Sie teilten das Essen und manchmal auch die Post aus und gestalteten die Freizeitaktivitäten der Senioren mit. Es wurde zusammen eingekauft, gekegelt und gemeinsam Spiele und Rätsel gemacht. Anstoß zum Nachdenken
„Die Zeit hier bringt schon Stoff zum Nachdenken. Uns geht es wirklich gut. Mir ist hier bewusst geworden, dass es im Alter auch anders sein kann. Ich habe die Bewohner wirklich lieb gewonnen“, so Jana Pfleging. Noemi Reuter, die schon öfters im DRK-Seniorenzentrum Lahnaue zu Besuch war, will auf jeden Fall wieder kommen. Ihre Mutter, Pfarrerin Reuter, hält regelmäßig Gottesdienste im SZL und Noemi begleitet sie, wenn es die Zeit zulässt, musikalisch am Klavier. „Wir bedanken uns bei Noemi und Jana für ihr herzliches Engagement. Sie haben den Bewohnern viel Zeit geschenkt und schöne Stunden bereitet“, so Eva Schmidt, stellvertretende Pflegedienstleitung im DRK-Seniorenzentrum Lahnaue.