Ende September fand im DRK-Krankenhaus in Biedenkopf das 2-tägige Seminar „Grundlagen der Beatmung“ statt. Referent Hartmut Lang, Fachkrankenpfleger Intensiv- und Anästhesiepflege, Atmungstherapeut und Buchautor vermittelte den 13 Teilnehmer/innen die künstliche Beatmung nachvollziehbar, mit Fachterminologie, aber umgangssprachlich verständlich erklärt. Die bereits mit Vorerfahrung ausgestatteten Pflegefachkräfte der Intensivstation, Assistenzärzte der Zentralen Notaufnahme und Intensivstation sowie eine externe Pflegefachkraft der DRK Schwesternschaft in Marburg, bekamen Infos zur Physiologie, Indikation und Zielen der Beatmung. Des Weiteren ging es um Themen wie Atemgaskonditionierung (Erwärmung, Befeuchtung, Reinigung des Atemgases), respiratorische Insuffizienz und Komplikationen der Intubation (Beatmung durch einen Schlauch). Die Beatmungsformen wurden anhand von Druck- und Flowkurven interpretiert und Steuerungsarten und Kontrollmechanismen durchgesprochen. Das Seminar war nicht nur von Theorie geprägt, sondern es gab auch Praxiseinheiten auf der Intensivstation. So wurden Beatmungsgeräte getestet und verschiedene Einstellungen vorgenommen – schließlich verläuft jede Krankheit anders. Zudem wurde selbst ausprobiert, wie es sich anfühlt, wenn man gegen einen höheren Druck atmen muss. Eine wichtige Erfahrung, sich in die Situation des Patienten zu versetzen.
Positives Feedback
Das Feedback der Teilnehmer war durchweg positiv: „Gut, dass wir das gemacht haben. Hartmut Lang ist super kompetent und unterhaltsam. Es war die richtige Mischung aus Fachwissen und interessanten Anekdoten. Ich habe viel gelernt – immer wieder gerne“, so ein Teilnehmer des Beatmungsseminars. Hartmut Lang, der bereits zum dritten Mal ein Beatmungsseminar im DRK-Krankenhaus Biedenkopf hielt, ist seit Jahrzehnten im Geschäft, aber immer noch von den technischen Herausforderungen auf der Intensivstation fasziniert. Allein auf unserer Intensivstation müssen unsere Kolleg/innen weit über 30 Medizinprodukte beherrschen.
Weaningkonzept
Die Fortbildungen sind nicht nur für unsere Mitarbeiter wichtig, sondern geben auch den Patienten ein gutes Gefühl. Hier sei zu erwähnen, dass wir mit Dagmar Müller seit 2020 eine eigene Atmungstherapeutin in den eigenen Reihen haben. Sie hat gemeinsam mit Dr. Stephan Baumann, dem Ärztlichen Leiter der Abteilung Intensiv- und Notfallmedizin ein Weaning-Konzept (Entwöhnungskonzept) auf der Intensivstation eingeführt. Gerade im Rahmen der intensivmedizinischen Versorgung besitzt die sogenannte Entwöhnung von der mechanischen Beatmung einen großen Stellenwert. Je länger ein Patient beatmet und sediert wird, desto schwieriger wird dieser Prozess.
